Mittwoch, 27. Januar 2010

Im Schnee die Promenade entlang

Es wird Zeit für einen zweiten Spaziergang im Schnee. Diesmal nehm ich Euch mit zur Promenade am Verbindungskanal.

Die Promenade ist eine Flaniermeile. Gesehen und Gesehen werden sind die richtigen Vokabeln, um das Spazierengehen auf der Promenade zu erklären.

Ich sehe es eigentlich genauso wie P.F.M.

PRO: die Flaniermeile!
CONTRA: Nichts!

:-) 
Wenn man die Flaniermeile hinunter sieht, dann sieht man links hinten den Rauch und die Schornsteine eines Heizkraftwerks, das einen Teil des Mannheimer Mülls verbrennt. Rechts sieht man die alte Kaufmannmühle und davor die Kräne, mit denen die Waren verladen wurden. Auf der Flaniermeile stehen immer wieder kunstvoll verunstaltete Sitzgruppen und ...


...auf eine dieser Sitzgruppen werden wir mal einen genaueren Blick werfen. TFN hat gerade den Aufruf Bildet Diebes Gilden teilweise übersprüht (rechts oben). Anscheinend sind nicht genug dem Aufruf nachgekommen, deshalb gibt es ein paar Meter weiter eine Anzeige, in der Trickdiebe gesucht werden. Ich laufe schon ne Weile im Jungbusch herum und mir ist noch nichts weggekommen. Allerdings gehe ich auch nicht in meinem Sonntagsanzug flanieren, sondern kleide mich zweckmäßig. Ich bin halt zum Fotographieren hier.
Im Winter bei Schnee sitzt hier niemand und die Latten der Bänke bilden zusammen mit dem Schnne ein schönes Muster, das uns den Weg entlang der Promenade weist.
Hier ist die oben erwähnte Anzeige, in der ein Trickdieb gesucht wird. Ne Telefonnummer hätte vielleicht geholfen. Und zwar der Polizei.
Der Blick zurück lohnt sich auch meistens. Man hat zwar nachmittag und abends Gegenlicht, aber es spiegelt sich meisten sehr schön im Wasser und auf der Aufnahme auch im Schnee. Die niedriger Brücke vorn ist die Teufelsbrücke und die höhere dahinter die Kurt-Schumacher-Brücke.
Ein Stück weiter kann man auf die Fundamente der Verladekräne hinauslaufen und hat in beide Richtungen einen interessanten Blick. Zurück wieder Gegenlicht und ...
... nach vorn ein interesantes Framing durch die Kräne ...
... die Rohre und Streben laden zu einigen Experimenten ein; Fotographische und andere. Ab und zu sehe ich hier immer mal wieder Jungs beim klettern.
Wir sind jetzt an die Stelle, an der früher König Koma regiert hat. Wir haben den Platz schon bei unserm ersten Spaziergang gesehen. So sieht der Platz aus, wenn man ihn von der Flaniermeile sieht. 
Hier fühlt man sich wirklich frei, denn König Koma scheit abgetaucht zu sein. Der König ist weg; Es lebe der Jungbusch!
Auch der Blick zurück hat seine Reize ...
... immer wieder Gegenlicht ...
... und man wird nicht müde ...
... nach Perspektiven ...
... zu suchen ...
... so viele schöne Perspektiven gibt es.
Wenn die Sonne hinter den Wolken verschwunden ist sieht es dann so ...
... und so aus.
Sehr schön sind am späten Nachmittag immer die Spiegelungen des Lichts im Wasser. Die Sonne steht dann im richtigen Winkel, um sich im Wasser zu spiegeln oder die Wolken so auszuleuchten, dass sich ihre Lichteffekte im Wasser spiegeln. 
Am Ende der Promenade kommt man an den Hafenstrand. Ein schöner Ort, um sich mit einem Imbis zu stärken. Im Winter kann man drinnen sitzen ...
... und im Sommer kann man auf der jetzt geschlossenen und zugeschneiten Terrasse sitzen. Von der Terrasse blickt man direkt auf die neckarseitige Brücke über den Verbindungskanal oder ...
... an der Promenade entlang zurück auf die Teufelsbrücke und die dahinter liegende Kurt-Schumacher-Brücke.
Geht man am Hafenstrand vorbei auf den Neckar zu, kommt man an die Stelle, an der der Verbindungskanal mit dem Neckar verbunden ist. Dort ist die Eisenbahnbrücke über den Neckar, deren Rundbögen man öfter auf anderen Bildern im Hintergrund sieht. Unter der Brücke durch sieht man das andere Neckarufer, an dem es sich ebenfalls lohn spazieren zu gehen. Man kann dort zu Neckarspritze und weiter laufen und bei der alten Orderstation - heute ein italienisches Restaurant mit Terrasse zum Neckar - mit Blick auf das BASF Gebirge essen. Das klingt nicht schön, ist aber ein weiterer meiner Lieblingsplätze.

Aber wir machen uns auf den Rückweg und laufen die Promenade zurück zur Teufelsbrücke.
Unterwegs bricht nochmals die Sonne mit Macht durch die Wolkendecke.
Dann sind wir schon wieder an der Popakademie. Im Hintergrund sieht man den Schornstein der Schokinag.





An der Pop-Akademie war vorbildmäßig der Schnee geräumt; auch hinter dem Gebäude.
Ein schöner Blick und ...
... und hier ist schon der Nächste.
Joggen hält anscheinend auch im Winter gesund; mir wäre es zu kalt, zu glatt und ich geh auch lieber spazieren und mach Fotos dabei :-)

Solange man meinen Bauch noch nicht auf den Fotos sieht, ist das auch ok. Hoffe ich!
Es wird jetzt schnell dunkler und die Kamera kann in die Tasche zurück. Wir laufen jetzt ehedem nur den Weg zurück zur Teufelsbrücke, den wir schon gekommen sind.

Dienstag, 12. Januar 2010

Spaziergang im Schnee


Ich dachte, ich nehm Euch mal mit auf einen ersten Spaziergang durch den Jungbusch.

Ich starte oft in der Hafenstraße an der Haltestelle Teufelsbrücke. Die Haltestelle ist genau gegenüber der Aral-Tankstelle. Die erste Querstrasse nach der Haltestelle ist die Jungbuschstraße. Hinter der Araltankstelle links kommt man auf die Teufelsbrücke. Sie überquert den Verbindungskanal zwischen Rhein und Neckar. Der Verbindungskanal führt an der Promenade entlang, auf die wir später einen Blick werfen werden. Links im Hintergrund sieht man schon die alte Kaufmannsmühle an der wir  später vorbeikommen werden.  

Zunächst werfen wir aber einen Blick in die Jungbuschstraße. Rechts auf der Ecke ist das Caffe Le Palme. Davor sitzen im Sommer oft einige Leute und Trinken was. Jetzt ist es zu kalt, aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Durch die Jungbuschstraße werden wir später zurückkommen. Wer einen 360°-Rundblick an dieser Stelle möchte , der findet ihn hier. Der sommerliche Rundblick zeigt neben dem Caffe Le Palme auch die Aral-Tankstelle,  einen Blick auf die Teufelsbrücke und den Quartierplatz, zu dem wir später kommen.
Biegt man an der Araltankstelle nach links ab, dann sieht man schon die Teufelsbrücke. Läuft man auf die Brücke und schaut nach rechts hat man einen schönen Blick auf die alte Kaufmannsmühle und die Promenade, die am Verbindungskanal entlang führt. An der Promenade gibt es jede Menge Graffiti. Die werden wir uns bei einem anderen Spaziergang anschauen. Ein Bild habe ich schon in einem früheren  Post gezeigt (siehe hier ). 
Läuft man die Brücke zurück dann befindet sich rechts die Aral-Tankstelle und links der Quartiersplatz. Der Jungbusch ist das Stadtviertel der Botschaften. Man findet sie in vielen verschiedenen Sprachen, da im Jungbusch Einwohner aus mehr als hundert verschiedenen Ländern der Erde wohnen. Smash Capitalism darf man wohl zu den  internationalen, politischen Botschaften zählen. Es gibt aber auch viele andere Arten.
Auf dem Quartiersplatz muss bei politischen Diskussionen niemand im Regen stehen. Es gibt einen Teil, der überdacht ist.
Wenn wir wieder links in die Hafenstraße abbiegen, kommen wir - an einer Graffiti-Wand vorbei - auf jenen Teil der alten Kaufmannsmühle zu, in dem heute Radio sunshine wohnt. Vor der Kaufmannsmühle biegt rechts die Böckstrasse ab.
Später werden wir die Böckstrasse hochlaufen. Doch zunächst werden wir uns noch ein paar Wunder der Prärie ansehen. Wunder der Prärie ist ein Festival, das dieses Jahr zum 9. Mal statt findet. zeitraumexit bietet mit Wunder der Prärie eine Plattform für junge Darstellende Kunst an. Wunder der Prärie bewegt sich an der Schnittstelle Performance – Theater - Tanz. Jedes Jahr können Künstler und Künstlerinnen ihre Arbeiten auf dem Festival vorstellen. Bei zeitraumexit schauen wir auch noch vorbei, aber vorher betrachten wir noch andere Wunder der Prärie. Dazu treten wir ein paar Meter zurück.
Der Platz bei der Kaufmannsmühle hat -soweit ich weiss - keinen offiziellen Namen. Ich habe ihn Königsplatz getauft, weil hier anscheinend König Koma regiert hat. Hier findet man rund herum Graffiti im Ruinen Outfit.
Auf dem Königsplatz findet man natürlich auch das Wappen von König Koma und zwar ...
... auf beiden gegenüberligenden Wänden des Platzes.
Gegenüber in der alten Kaufmannsmühle befindet sich der zeitraumexit. Wir treten ein und gehen durch den Durchgang ...
... und erblicken - auf der linken Seite die frisch renovierten Rämlichkeiten von zeitraumexit. Hier findet das Festival Wunder der Prärie und weitere Veranstaltungen von zeitraumexit statt. Kunstverächter, die zu früh die Veranstaltungen verlassen wollen, werden von Batman persönlich zurückgeschickt. Rechts an Batman vorbei kommt man ...
... wiederum zu einem Platz der wohl keinen offiziellen Namen hat. Hier hat man nicht das Gefühl, dass aufgeräumt wird, wenn man zu Besuch kommt. Das Bild gibt sich authentisch und ungestellt. Oft spielen Kinder auf dem Platz. Ich habe den Platz nach einer Graffiti an der Wand den ...
... Müllplatz des Himmlischen Friedens genannt.Es ist hier oft auch sehr ruhig und friedlich und man kann in Ruhe umherstreifen. Wenn ich hier bin, ...
... schaue ich mir immer die Graffiti an, die man hier überall findet. Geht man ums Gebäude findet man diese Scene und  ...
... eine Rampe mit Graffiti. Am Ende der Rampe - hinter dem Auto finden wir später den Ausgang aus dem zeitraumexit. Auf der Rampe ...
... findet man jetzt wieder die Dame, die den ganzen Tag auf den Müllplatz des Himmlischen Friedens schaut, und vielleicht deshalb nie fertig wird. Vielleicht liegt es auch an der Kälte. Im Sommer war sie - wie man noch sieht - mit Plakaten überklebt. Man ist hier nicht zimperlich mit der Kunst und die Graffitikunst ist nicht zimperlich mit frisch gestrichenen Wänden. Hier liegt die Halbwertszeit von Frisch-Gestrichenem oft nur bei 1-2 Tagen.
Am Ende der Rampe findet man die Tür ohne Worte. Tja, Worte vergehen, die Tür bleibt bestehen. Bevor wir allzu poetisch werden, verlassen wir den zeitraumexit  durch den Exit und biegen links und nochmal links ...
... in die Böckstrasse ein ...
... laufen weiter und ...
... erreichen am Ende der Böckstrasse einen der richtig coolen Plätze des Jungbuschs. Hier gibt es ...
... einen Kinderspielplatz, jede Menge Wandmalereien, die einen eigenen Post im Blog wert sind,  und ein ...
... kleines Boot, das an die Kapitäne und Schiffer erinnert, die früher hier im Jungbusch gewohnt haben. Die Häuser legen noch Zeugnis des Wohlstandes ab, der hier durch den Hafen und die Schiffer eingezogen ist. Jenen Personen, welche die Schiffe be- und entladen haben, wurde hier sogar ...
... ein Denkmal gesetzt. Der Sackträger war früher ein wichtiger Mann im Jungbusch. Heutige Sackträger  sollen nach der Einschätzung des Bundesfrauenmisisteriums immer mehr an Bedeutung verlieren, da sie sich nicht an moderne Zeiten anpassen wollen. Geht man nur ein paar Schritte zurück ...

... dann sieht man den Sackträger kaum noch. Die richtigen Muckis bekommt man heute nicht mehr vom Säcke tragen, sondern - wie das Schild rechts oben verkündet - rechts um die Ecke im Sportstudio Jungbusch. In der Muckibude kann man sich die Muckis so trainieren, dass man dem Sackträger-Viertel alle Ehre erweist.
Die zur Fußgängerzone ernannte Beilstrasse führt uns weiter ums Quartier.

Ein Blick nach links am Ende der Beilstrasse zeigt uns jenen Teil der Jungbuschstrasse, welcher die legendäre Onkel-Otto-Bar enthält. Die Onkel-Otto-Bar bekommt durch die Bank gute Bewertungen und bringt ein wenig St. Pauli Flair in den Jungbusch. Die Bar wurde 1954 eröffnet als der Jungbusch noch den Kapitänen und Schiffern gehörte und deshalb werden Reservierungen auch heute noch unter ahoi@onkelottobar.de entgegengenommen.
In die andere Richtung sieht man am Ende der Jungbuschstrasse bereits wieder den Quartiersplatz und ... 

... wir müssen nur noch die Jungbuschstrasse entlang laufen, links abbiegen und sind am Ausgangs- und Endpunkt unseres Spazierganges angekommen.

Es war unser erster gemeinsamer Spaziergang aber es wird hoffentlich nicht unser Letzter sein.

Bis zum nächsten Mal!